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Professionalisierung im Verband – ein gemeinsamer Schritt in die Zukunft

Liebe Mitglieder,

wie ihr wisst, befinden wir uns derzeit in einem tiefgreifenden Entwicklungsprozess. Auf unserem letzten Online-Treffen am 07.07.2025 haben wir die geplante Satzungsänderung und die damit einhergehende Finanzierungsstrategie vorgestellt – für alle, die nicht dabei sein konnten, möchten wir hier die Hintergründe, die Strategie und die nächsten Schritte noch einmal transparent zusammenfassen.


Warum wir die Struktur verändern

Unser Verband ist in den letzten Jahren stark gewachsen – sowohl in seiner Reichweite als auch in den Anforderungen, die von außen und innen an uns herangetragen werden. Gleichzeitig stoßen wir mit einer quasi rein ehrenamtlichen Struktur zunehmend an systemische Grenzen. Der Aufwand, den wir stemmen, ist mit freiwilligem Engagement alleine langfristig nicht tragfähig – das gilt sowohl für die fachliche Tiefe als auch für die politische Sichtbarkeit, die wir erreichen möchten.

Daher schlagen wir eine neue Struktur vor:
Künftig soll die operative Leitung durch hauptamtliche Vorstände übernommen werden, strategisch begleitet von einem ehrenamtlichen Aufsichtsrat, den ihr als Mitglieder wählt. Diese klare Trennung von Steuerung und Ausführung schafft Verlässlichkeit, Effizienz – und endlich Luft für wichtige Aufgaben, die bislang immer zu kurz kamen, wie etwa das proaktive Zugehen auf Bezirksverwaltungen oder andere relevante Stellen.

Die Umstellung ist kein Sprung ins Ungewisse. Wir haben eine begleitende Verbandsordnung mit Exit-Strategie erarbeitet, die genau definiert, wie wir im Falle finanzieller oder struktureller Risiken reagieren – inklusive klarer Kipppunkte, ab denen wir bei Bedarf zurücksteuern. Gleichzeitig haben wir eine regelmäßige finanzielle Überwachung etabliert, sodass wir jederzeit handlungsfähig und verantwortungsvoll bleiben. Die Mitglieder behalten selbstverständlich eine starke Stimme – die Mitgliederversammlung bleibt das höchste Organ des Verbands.


Warum ein hauptamtlicher Vorstand – und nicht einfach eine Verwaltungskraft?

Diese Frage ist berechtigt – und wichtig. Tatsächlich geht es nicht nur um „mehr Hände für Orga“, sondern um die Frage der Entscheidungsbefugnis:

Gerade unsere aktuelle Konstellation mit Angestellten sowie einem rein ehrenamtlich agierenden Vorstand zeigt die strukturellen Grenzen auf: Die Mitarbeitenden erzeugen zwar dringend notwendige Bewegung – doch ohne gleichwertige Entscheidungsebene entsteht eine Bugwelle an Entscheidungen, die auf den Vorstand zurückfällt. Mit der derzeitigen geringen zeitlichen Ressource des Vorstands führt dies zu Flaschenhals-Problemen: Dinge bleiben liegen, Fristen werden verpasst – und die Organisation wird ausgebremst.

Ein hauptamtlicher Vorstand schafft hier verbindliche Steuerung, entlastet nachhaltig und ermöglicht verantwortliches, schnelles und eigenständiges Handeln.


Die neue Finanzstrategie: Mehr Standbeine, mehr Stabilität

Bisher finanzierte sich der Verband fast ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und unsere Tagungen. Das reicht nicht aus, um eine zukunftsfähige, professionelle Struktur aufzubauen. Unsere neue Finanzstrategie zielt deshalb auf eine Diversifizierung der Einnahmen, um mehr Stabilität und Entwicklungsspielraum zu schaffen.

Geplant sind unter anderem:


Unsere aktuellen Angebote – und was noch kommt

Schon jetzt bieten wir euch eine breite Palette an Unterstützung:
→ Pädagogentagungen mit Workshops, Trägertagungen mit Mitgliederversammlung
→ regelmäßige Vernetzungstreffen
→ Online-Workshops zu Fachthemen (z. B. Rechtsfragen im Wald)
→ individuelle Beratung und Gründungssprechstunden
→ unser Startpaket für neue Kitas
→ den LV-Aktuell für Mitglieder

Zukünftig geplant sind:
→ individuelle Begleitungen vor Ort
→ vertiefte Fachberatung
→ neue Online-Formate, Fortbildungen und Fachpublikationen
→ eine Zertifizierung in Naturraumpädagogik – wissenschaftlich fundiert, mit Qualitätssiegel und hoher Außenwirkung

Diese Angebote setzen neue Standards, stärken die Qualität und positionieren uns als kompetente Fachinstanz für Naturraumpädagogik in Bayern – mit Wirkung auf Politik, Verwaltung und Fachöffentlichkeit. Das wiederum gibt euch Rückenwind in der Arbeit vor Ort.


Der Mehrwert für euch

Mit der Professionalisierung möchten wir:
✔ eine stärkere politische Stimme gewinnen – proaktiv statt reaktiv agieren
✔ verlässlichere Angebote für euch bereitstellen
✔ gezielte Unterstützung bieten – insbesondere in kritischen Phasen
✔ mit neuen Formaten echten fachlichen und strategischen Mehrwert schaffen

Unser Ziel: Behörden und Fachstellen kommen künftig auf uns zu, wenn es um Waldkindergärten geht – nicht umgekehrt.


Ein Verband bleibt nur stark mit seinen Mitgliedern

Eines bleibt klar: Die Mitglieder stehen weiterhin im Zentrum.
Ihr wählt künftig nicht mehr den operativen Vorstand, sondern den strategischen Aufsichtsrat – und behaltet damit die Richtungsentscheidung in der Hand. Auch ehrenamtliches Engagement, z. B. in Arbeitsgruppen wie dem IBD-Team, dem Tagungsteam oder projektbezogen, bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Verbandsarbeit.


Eure Stimme zählt – heute und in Zukunft

Derzeit läuft eine Umfrage unter den Mitgliedern, um eure Einschätzungen, Bedarfe und Prioritäten zu erfassen. Eure Rückmeldungen fließen direkt in die nächsten Schritte ein. Und das ist erst der Anfang: Auch zukünftig werden wir euch regelmäßig einbinden – über weitere Umfragen, Feedback-Formate und partizipative Prozesse.

Denn klar ist: Nur gemeinsam können wir diesen Wandel gestalten.
Eure Stimme zählt – und sie gestaltet die Zukunft des Landesverbands aktiv mit.


Mit herzlichen Grüßen,
Euer Landesverband